Stottermodifikation ist eine bewährte Therapiemethode zur Behandlung von Redeflussstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
In unserer Logopädie-Praxis in Wernigerode bieten wir individuell angepasste Stottertherapie, die nicht nur die Symptome behandelt, sondern auch das Selbstvertrauen und die Kommunikationsfreude wiederherstellt.
Stottern ist eine neurologisch bedingte Sprechstörung, die durch unfreiwillige Unterbrechungen des Redeflusses charakterisiert ist. Etwa 1% der Erwachsenen und bis zu 5% der Kinder im Vorschulalter sind betroffen. Stottern ist keine psychische Erkrankung, sondern eine neuromotorische Störung der Sprechplanung und -ausführung.
Die Stottermodifikation nach Charles Van Riper ist ein wissenschaftlich fundierter Therapieansatz, der darauf abzielt, das Stottern zu kontrollieren und zu modifizieren, anstatt es zu vermeiden. Dieser Ansatz hat sich über Jahrzehnte bewährt und wird weltweit erfolgreich eingesetzt.
In Wernigerode und im gesamten Harzkreis behandeln wir Patienten aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Ausprägungen von Stottersymptomatik. Dabei berücksichtigen wir sowohl die individuellen Bedürfnisse als auch das soziale Umfeld unserer Patienten – von Kindergartenkindern bis hin zu Berufstätigen und Senioren.
Kernsymptome (primäre Symptome):
• Wiederholungen von Lauten, Silben oder Wörtern ("K-k-k-kann ich...")
• Dehnungen von Lauten ("Kaaaaaann ich...")
• Blockierungen mit hörbarer oder stummer Anstrengung
• Unfreiwillige Pausen im Redefluss
Begleitsymptome (sekundäre Symptome):
• Körperliche Anspannung und Verkrampfungen
• Mitbewegungen von Kopf, Armen oder anderen Körperteilen
• Grimassieren oder Augenzwinkern
• Vermeidung bestimmter Wörter oder Sprechsituationen
Emotionale und soziale Folgen:
• Sprechangst und Vermeidungsverhalten
• Sozialer Rückzug und Isolation
• Vermindertes Selbstbewusstsein
• Schulische oder berufliche Beeinträchtigungen
Alterssspezifische Besonderheiten:
• Kinder (2-6 Jahre): Oft noch keine Störungswahrnehmung, natürliche Entwicklungsunflüssigkeiten
• Schulkinder: Beginnende Störungswahrnehmung, erste Vermeidungsstrategien
• Jugendliche: Stark ausgeprägtes Störungsbewusstsein, intensive emotionale Belastung
• Erwachsene: Gefestigte Vermeidungsmuster, oft jahrelange Kompensationsstrategien
Diagnostische Phase:
Die Stottertherapie in Wernigerode beginnt mit einer umfassenden Diagnostik, die sowohl die Stottersymptomatik als auch die individuellen Bedürfnisse und Ziele erfasst. Dabei verwenden wir standardisierte Testverfahren und führen eine ausführliche Anamnese durch.
Phase 1: Identifikation
Der erste Schritt besteht darin, das eigene Stotterverhalten bewusst wahrzunehmen und zu analysieren. Patienten lernen, ihre individuellen Stottermuster zu erkennen und zu beschreiben. Diese Bewusstseinsbildung ist die Grundlage für alle weiteren Therapieschritte.
Phase 2: Desensibilisierung
Hier geht es darum, die emotionale Belastung und Sprechangst zu reduzieren. Durch gezielte Übungen lernen die Patienten, entspannter mit ihrem Stottern umzugehen und die negativen Gefühle abzubauen, die oft das Stottern verstärken.
Phase 3: Modifikation
In dieser zentralen Phase erlernen die Patienten konkrete Techniken zur Kontrolle und Veränderung ihrer Stotterereignisse. Dazu gehören:
• Pull-out-Techniken (sanftes Lösen aus Blockierungen)
• Preparatory Sets (Vorbereitung auf schwierige Wörter)
• Cancellations (Korrektur nach aufgetretenem Stottern)
Phase 4: Stabilisierung
Die erlernten Techniken werden in immer komplexeren Sprechsituationen geübt und automatisiert. Gleichzeitig wird der Transfer in den Alltag vorbereitet und begleitet.
Therapie bei Kindern (2-6 Jahre):
Bei kleinen Kindern steht die indirekte Therapie im Vordergrund. Eltern werden beraten, wie sie optimale Sprechbedingungen schaffen können. Spielerische Übungen zur Sprechfreude stehen im Mittelpunkt.
Therapie bei Schulkindern:
Hier kombinieren wir direkte und indirekte Ansätze. Neben der Stottermodifikation arbeiten wir an Selbstvertrauen und Kommunikationsfähigkeiten. Lehrer und Mitschüler werden bei Bedarf mit einbezogen.
Therapie bei Jugendlichen und Erwachsenen:
Der Fokus liegt auf der systematischen Stottermodifikation nach Van Riper, ergänzt durch moderne Ansätze wie Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Besondere Aufmerksamkeit gilt der beruflichen und sozialen Integration.
Stottern ist mehr als nur ein Sprechproblem – es beeinflusst die gesamte Persönlichkeitsentwicklung und Lebensqualität. Unbehandelt führt Stottern oft zu sozialer Isolation, beruflichen Einschränkungen und psychischen Belastungen.
Die Stottermodifikation ist nachweislich die erfolgreichste Langzeittherapie für Stottern. Anders als Fluency-Shaping-Ansätze, die auf künstlich verlangsamtes Sprechen setzen, ermöglicht die Stottermodifikation natürliches, spontanes Sprechen bei gleichzeitiger Kontrolle über das Stottern.
Als zertifizierte Stottertherapeutin verfüge ich über spezialisierte Ausbildungen in der Van Riper-Methodik und modernen Stottertherapieansätzen. Die kontinuierliche Fortbildung und der Austausch mit Stotterforschung und -therapie gewährleisten eine Behandlung auf höchstem Niveau.
In unserer Praxis im Herzen von Wernigerode schaffen wir eine vertrauensvolle, entspannte Atmosphäre, in der sich Menschen mit Stottern verstanden und unterstützt fühlen. Die ruhige Harzer Umgebung trägt zusätzlich zur Entspannung bei – ein wichtiger Faktor für den Therapieerfolg.
Wir behandeln Patienten aus dem gesamten Harzkreis, von Halberstadt über Quedlinburg bis Blankenburg. Die zentrale Lage macht unsere Praxis gut erreichbar, und flexible Termingestaltung ermöglicht auch berufstätigen Erwachsenen eine regelmäßige Teilnahme.
Besonders wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten in der Region. Wir bieten Aufklärung für Lehrer und Erzieher an und unterstützen bei der Integration stotternder Kinder in den Schulalltag. Auch Elternberatung und Angehörigenarbeit sind feste Bestandteile unseres Angebots.
Die logopädische Stottertherapie wird vollständig von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Die Behandlung erfolgt in der Regel als Einzeltherapie über 45 Minuten. Selbstzahler-Preise teilen wir gerne auf Anfrage mit.
Die Dauer der Therapie ist sehr individuell und hängt vom Schweregrad, Alter und den persönlichen Zielen ab. Typischerweise umfasst eine Stottermodifikation 40-80 Therapieeinheiten über 12-24 Monate. Kinder benötigen oft kürzere Therapiezeiträume, während Erwachsene mit langjährigem Stottern mehr Zeit brauchen.
Stottern ist eine neurologische Veranlagung, die nicht „geheilt“ werden kann. Jedoch können die meisten Menschen mit Stottern durch Stottermodifikation lernen, so fließend zu sprechen, dass das Stottern kaum noch wahrnehmbar ist und ihre Lebensqualität nicht beeinträchtigt.
Bei Kindern ab 3-4 Jahren, deren Unflüssigkeiten länger als 6 Monate bestehen oder die Anzeichen von Anstrengung zeigen, sollte eine logopädische Beratung erfolgen. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Die Therapie findet typischerweise 1-2 Mal wöchentlich statt. In intensiven Phasen können auch häufigere Termine sinnvoll sein. Wichtiger als die Häufigkeit ist die Kontinuität der Behandlung und das regelmäßige Üben zu Hause.
Angehörige spielen eine wichtige Rolle im Therapieerfolg. Wichtig ist es, geduldig zuzuhören, nicht zu unterbrechen oder Wörter zu ergänzen, und eine entspannte Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Spezielle Beratung für Angehörige bieten wir regelmäßig an.
Ja, definitiv! Auch Erwachsene können durch Stottermodifikation erhebliche Verbesserungen erreichen. Viele Erwachsene berichten von deutlich gesteigerter Lebensqualität, beruflichen Erfolgen und verbessertem Selbstbewusstsein nach der Therapie.
Nora Otte – Gründerin
Logopädie Federleicht.
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